Gentechnik-Mais: Risiken nicht unter Kontrolle

Konzerne missachten EU-Vorschriften
Donnerstag, 24. November 2016

Die EU-Kommission will den Anbau von Gentechnik-Mais für die Anbausaison im Jahr 2017 erlauben. Drei Varianten von Insektengift produzierendem Mais stehen zur Zulassung an, sie sind als MON810, Mais 1507 und Bt 11 registriert. Es handelt sich um Saatgut der Konzerne Monsanto, DuPont und Syngenta. Eine Abstimmung der EU-Mitgliedsländer wird für den 9. Dezember erwartet.

Ein aktueller Hintergrundbericht von Testbiotech zeigt, dass viele Risiken des Anbaus dieser Pflanzen bislang nie im Detail untersucht wurden, ebenso wenig wie deren mögliche Wechselwirkungen. Zudem kann der Gentechnik-Mais seine Gene mit einer anderen Pflanzenart austauschen, die als Teosinte bekannt ist und sich seit einigen Jahren in Spanien ausbreitet. Der Nutzen dieser gentechnisch veränderten Pflanzen für die Landwirte wird inzwischen zunehmend infrage gestellt.

Die Analyse von Testbiotech zeigt unter anderem, dass die Konzerne mit ihren Anträgen gegen EU-Vorschriften verstoßen: Über mehrere Jahre hinweg verschwiegen sie das Auftreten von Teosinte in Spanien. Diese Pflanzen können mit dem Gentechnik-Mais Nachkommen produzieren, die sich dann weiter in der Umwelt ausbreiten. Obwohl den Konzernen das Problem bekannt war, wurden keine Untersuchungen angestellt, um das Risiko und die Folgen eines Gentransfers abschätzen zu können.

„Es liegt eindeutig in der Verantwortung der Konzerne, verlässliche Daten zu beschaffen, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von transgener Teosinte und der möglichen Schäden für Landwirte und die Umwelt besser beurteilen zu können. Solange solche Daten nicht vorliegen, muss der Anbau von Gentechnik-Mais verboten werden“, sagt Christoph Then für Testbiotech.

Kontakt: 

Christoph Then, Testbiotech, Tel. 0151 54638040, info@testbiotech.org

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