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Mitmachaktion zur Bundestagswahl 2025

Welche Grenzen müssen der Gentechnik gesetzt werden?

Jetzt die KandidatInnen für den Bundestag informieren!

Hintergrund: Asilomar und die Diskussion um nötige Grenzen für die Gentechnik

Vor 50 Jahren, im Februar 1975, versammelten sich WissenschaftlerInnen aus der ganzen Welt in Asilomar (Kalifornien) zur „Konferenz über rekombinante DNA“, um die Risiken und die nötige Regulierung der damals neu erfundenen Gentechnik zu erörtern. Schon damals war die Situation ähnlich wie heute: Einige der ExpertInnen riefen zu einem vorsichtigen Umgang mit der Gentechnik auf, während andere bereits erste Patente anmeldeten und einen Wettbewerb rund um die wirtschaftliche Verwertung gentechnisch veränderter Organismen starteten.

Das Ergebnis von Asilomar war ein Kompromiss, der letztlich wenig Wirkung zeigte. Aber von der Konferenz ging ein wichtiges Signal aus: Die WissenschaftlerInnen erkannten, dass die neue Technologie so große Gefahren birgt, dass ihre Anwendungen gesetzlich reguliert werden müssen: Nicht alles, was technisch machbar ist, darf auch gemacht werden.

Der Streit um die richtigen Grenzen der Gentechnik setzt sich bis heute fort. Gleichzeitig ist das technische Potential, mit dem einerseits Vorteile erzielt, andererseits aber auch Schäden angerichtet werden können, rasant gewachsen. Bei Nutzpflanzen und Wildpflanzen, Wirbeltieren genauso wie bei Insekten, Bakterien, Pilzen oder Viren: Erstmals ermöglichen es neue gentechnische Verfahren und Werkzeuge wie die Gen-Schere CRISPR/Cas, jedes Gen jeder Lebensform gentechnisch zu verändern und diese Veränderungen innerhalb der jeweiligen Art zu verbreiten.

Fast zeitgleich mit der Bundestagswahl am 24. Februar feiert die Asilomar-Konferenz ihren 50. Jahrestag. Seither sind nicht nur die technischen Möglichkeiten rasant gewachsen, sondern auch die daraus resultierenden Risiken. Aus diesem Anlass: Informieren Sie jetzt Ihre BundestagskandidatInnen darüber, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um 50 Jahre nach Asilomar die Risiken der Gentechnik langfristig einzudämmen. Wir haben 10 Vorschläge für die Eindämmung der Risiken veröffentlicht.

Schicken Sie dafür eine Mail an BundestagskandidatInnen Ihrer Wahl! (Die aktuellen Abgeordneten in Ihrem Wahlkreis können Sie auf der Seite des Bundestags ausfindig machen). Wenn es um die Risiken der Neuen Gentechnik geht darf die Politik den Kopf nicht in den Sand stecken!

Textvorschlag (zum Kopieren und Verschicken):

Sehr geehrte/r Herr/Frau ___,

erstmals ermöglichen es neue gentechnische Verfahren und Werkzeuge wie die Gen-Schere CRISPR/Cas, jedes Gen jeder Lebensform gentechnisch zu verändern und diese Veränderungen innerhalb der jeweiligen Art zu verbreiten.

Es besteht die große Gefahr (auch in Kombination mit Künstlicher Intelligenz), dass im Interesse kurzfristiger Gewinne unumkehrbare Entwicklungen in Gang gesetzt werden, die zu großen Schäden für Mensch und Umwelt führen.

Um das technische Potential der neuen Technologien im Sinne des Gemeinwohls zu nutzen und unsere Lebensgrundlagen zu schützen, muss die Politik wirksame Grenzen setzen und darf sich nicht auf die oft einseitigen Versprechen der AnwenderInnen verlassen! 

50 Jahre nach der Asilomar-Konferenz über den Umgang mit den Risiken der Gentechnik hat die Organisation Testbiotech zehn Vorschläge veröffentlicht, wie die Risiken der Gentechnik wirksam eingedämmt und begrenzt werden können.

Siehe: www.testbiotech.org/risiken-ki-und-gentechnik

Bitte teilen Sie mir mit, wie Sie zu diesen Vorschlägen stehen und was Sie dafür tun können, um Mensch und Umwelt wirksam vor den Risiken der Gentechnik zu schützen!

Mit freundlichen Grüßen

Weitere Informationen :

Kriege, Klimawandel, Artensterben, gesellschaftliche Spaltung, neue Technologien: Viele disruptive Prozesse finden zur Zeit parallel statt. Dabei wird das Bestehende oft nicht angepasst, sondern zerstört und durch Neues ersetzt. Das Problem mit der Gentechnik: diese Disruption betrifft unsere Lebensgrundlagen und die Zukunft der biologischen Vielfalt. Deswegen dürfen wir diese Entwicklung nicht den Interessen der Firmen und ihrer Klientel überlassen. Die Politik muss hier wirksam gegensteuern. 50 Jahre nach Asilomar ist das Problem aktueller denn je.

Bei der Entwicklung gentechnisch veränderter Organismen spielt auch die künstliche Intelligenz zunehmend eine Rolle. So warnt Mustafa Suleyman, einer der bekanntesten KI-Experten, in seinem Buch „The Coming Wave“, dass die Entwicklungen im Bereich Gentechnik und KI nicht nur Wohlstand und Überschuss schaffen, sondern auch Disruptionen, Instabilität und sogar Katastrophen auslösen können.

In der Politik werden die Heilsversprechen gerne wiederholt, während die Risiken kaum Beachtung finden. Die von den EntwicklerInnen behauptete Sicherheit wird auch dann angenommen, wenn es keine unabhängigen Untersuchungen gibt. Egal ob gentechnisch veränderte Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen: Vorfahrt hat meist die Aussicht auf kurzfristige Gewinne. Oft wird behauptet, die Anwendung von Neuer Gentechnik in der Landwirtschaft sei bspw. für die Zukunft der Welternährung notwendig. Zugelassen und vermarktet werden jedoch vor allem patentierte Gentechnik-Organismen, mit denen Firmen primär Profite machen wollen.

Werden hier keine wirksamen Grenzen gesetzt, können innerhalb kurzer Zeiträume große Mengen von Gentechnik-Organismen freigesetzt werden, die nicht an ihre Umwelt angepasst sind und sehr unterschiedlichen Arten angehören. Ähnlich wie unter den Bedingungen des Klimawandels kann die Geschwindigkeit der Entwicklung und Freisetzung neuer Gentechnik-Organismen dazu führen, dass die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme überfordert wird. Zudem eignen sich viele Gentechnik-Anwendungen auch für gezielten Missbrauch, wodurch Mensch und Umwelt einem neuen Gefährdungspotential ausgesetzt werden.

Helfen Sie bitte mit, diesen Forderungen zum Schutz von Mensch und Umwelt Nachdruck zu verleihen. Senden Sie eine E-Mail oder einen Brief an KandidatInnen ihrer Wahl und informieren Sie uns gerne über Antworten und Reaktionen!

Unsere neue Broschüre informiert über aktuelle Entwicklungen im Bereich Gentechnik und Künstliche Intelligenz. Lesen Sie die Broschüre online oder bestellen Sie sie kostenlos!

„Was macht das Mammut auf dem Mars? Warum wir unsere Biosphäre vor der Gentechnik schützen müssen“

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