EU-Parlament gegen Zulassung von neuer Gentechnik-Soja mit dreifacher Resistenz gegen Herbizide

Konzerne Bayer und Dow betroffen

5. Oktober 2017 / Das EU-Parlaments fordert, den Import neuer Gentechnik-Soja mit dreifacher Resistenz gegen Herbizide und deren Verwendung in Lebens- und Futtermitteln nicht zu erlauben. Vor einer Zulassung sollten vielmehr die Rückstände der Herbizide genauer untersucht werden, gegen die die Pflanzen resistent gemacht wurden. Das geht aus einer Resolution hervor, die gestern vom Parlament verabschiedet wurde. Betroffen sind neue Gentechnik-Sojavarianten der Konzerne Bayer und Dow AgroSciences, die jeweils gleich gegen mehrere gesundheitsgefährdende Herbizide resistent gemacht wurden. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hatte im Rahmen der Zulassungsprüfung weder die Rückstände der Spritzmittel noch deren Wechselwirkungen untersucht.

„Konzerne wie Bayer, Monsanto und Dow machen ihre patentierten Gentechnik-Saaten gegen immer mehr Spritzmittel und gegen immer höhere Dosierungen der Herbizide resistent. Das Wettrüsten auf dem Acker führt dazu, dass auch die Ernte zunehmend mit Rückständen belastet ist“, sagt Christoph Then für Testbiotech. „Die Ernte dieser Pflanzen und die Rückstände der Herbizide müssen deswegen eingehend auf gesundheitliche Risiken untersucht werden. Wie unser Faktencheck deutlich zeigt, hat die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA das aber nachweislich nicht getan.“

Es handelt sich um gentechnisch veränderte Sojabohnen der Firma Bayer mit dem Kürzel FG72 x A5547-127 (resistent gegenüber den Spitzmitteln Glyphosat, Glufosinat und Isoxaflutol) und der Firma Dow AgroSciences mit dem Kürzel DAS-44406-6 (resistent gegenüber Glyphosat, 2,4-D und Glufosinat). Diese Sojavarianten sollen in der EU zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen werden. Erst jüngst hatte Testbiotech eine Analyse vorgelegt, aus der hervorgeht, dass die Risikobewertung dieser Pflanzen auf völlig unzureichenden Daten beruht.

Testbiotech nimmt die Resolution des EU-Parlaments zum Anlass, noch einmal an die EU-Kommission zu appellieren, die Zulassung jetzt tatsächlich zu stoppen.

Kontakt:
Christoph Then, Testbiotech, Tel. 0151/54638040, info@testbiotech.org

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