„Wir kennen den Unterschied!“

Testbiotech startet Postkartenaktion

27. Januar 2023 / Die Unterschiede zwischen Neuer Gentechnik (NGT) und bisheriger Züchtung sind leicht zu übersehen, können für Mensch und Umwelt aber schwerwiegende Konsequenzen haben. Um darüber aus der Perspektive des Schutzes von Mensch und Umwelt aufzuklären, startet Testbiotech jetzt eine Postkartenaktion. Adressat ist das Kanzleramt.

Schon bald könnte eine große Anzahl von NGT-Organismen, die vielen Arten angehören und eine große Bandbreite unterschiedlicher Eigenschaften aufweisen, in die Umwelt entlassen werden. Viele von ihnen haben das Potential, sich unkontrolliert auszubreiten. Testbiotech warnt: Gelingt es nicht, die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen wirksam zu kontrollieren, werden die Lebensgrundlagen künftiger Generationen gefährdet. Aktuell plant die EU-Kommission jedoch, die Standards für die Zulassungsprüfung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik deutlich abzusenken.

Derzeit gibt es nur wenige ExpertInnen, die sich, unabhängig von Verwertungsinteressen, mit der Risikoforschung befassen. In dieser Situation ist es wichtig, sich über die wissenschaftlichen Grundlagen zu informieren und hier insbesondere die Unterschiede zwischen Gentechnik und Züchtung zu verstehen. Um die damit zusammenhängenden Risiken anschaulich zu machen, veröffentlicht Testbiotech heute auch einen Hintergrund zu verschiedenen NGT-Anwendungen bei Tomaten.

Um das Thema in der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen, bietet Testbiotech jetzt Postkarten an, die an das Kanzleramt adressiert sind. Der Hintergrund: Olaf Scholz hatte im Wahlkampf zugesagt, sich weiterhin für eine strikte Regulierung der Neuen Gentechnik einzusetzen. Testbiotech erhofft sich deswegen jetzt entsprechende Initiativen der Bundesregierung, um der Neuen Gentechnik klare Grenzen zu setzen.

Nach den Bestimmungen der EU und einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes müssen alle Organismen aus Neuer Gentechnik (NGT) einer Risikobewertung und einem Zulassungsverfahren unterzogen werden. Wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass es dafür gute Gründe gibt.

Testbiotech fordert neben der Beibehaltung der verpflichtenden Zulassungsprüfung auch, dass eine umfassende Technikfolgenabschätzung durchgeführt wird, bevor Pflanzen und Tiere, die mit Neuer Gentechnik verändert wurden, in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnten. Die behaupteten Vorteile der Technologie müssen dabei kritisch hinterfragt werden. Zudem ist zu klären, welche negativen sozioökonomischen Auswirkungen (u.a. durch Patente) zu erwarten sind und ob die Interessen von VerbraucherInnen und Landwirtschaft ausreichend geschützt sind.

Kontakt:
Christoph Then, Tel 0151 54638040, info@testbiotech.org