Testbiotech EU-Gentechniknewsletter 2/2021 (Juni 2021)

Das Wichtigste

Aufruf an die Politik: Die Gen-Schere unter Kontrolle halten! / Erklärvideos zur CRISPR/Cas-Genschere / Erster Zulassungsantrag für CRISPR/Cas-Pflanzen in der EU / Transgene Pflanzen versagen im Anbau / EU-Kommission erteilt acht Genehmigungen für Import

Aktuelle Themen und Aktivitäten

  • Aufruf an die Politik: Die Gen-Schere unter Kontrolle halten!
  • Was ist ‚konventionelle Gentechnik‘? EU-Kommission macht sich die Kampfbegriffe der Industrie zu eigen
  • Erklärvideos zur CRISPR/Cas-Genschere
  • EU-Kommission will Gentechnikrecht reformieren – Testbiotech verweist auf bereits bestehende gesetzliche Flexibilität
  • Erster Zulassungsantrag für CRISPR/Cas-Pflanzen in der EU – Mais ist resistent gegen Herbizide und produziert Insektengift
  • Ethik-Beratungsgremium der EU-Kommission legt Bericht über Neue Gentechnik vor
  • EU-Parlament stimmt erneut gegen Neuzulassungen von Gentechnik-Pflanzen
  • EFSA-Bericht: Risikobewertung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik auch dann notwendig, wenn keine Gene eingefügt werden
  • Testbiotech-Bericht belegt systematisches Ausblenden bestimmter Risiken durch die EFSA
  • Testbiotech-Kommentar zu Mais MON 87427 x MON 87460 x MON 89034 x 1507 x MON 87411 x 59122

Aktuelles aus der Wissenschaft

  • Transgene Pflanzen versagen im Anbau: Belastung der Umwelt mit Pestiziden ist gestiegen
  • Studie zeigt gestörte Wechselwirkungen zwischen Gentechnik-Baumwolle und Umwelt
  • Negative Umweltauswirkungen beim Anbau von insektengiftigen Bt-Pflanzen
  • Genomeditierte Pflanzen: Publikation zeigt Notwendigkeit für genaue Prüfung der ökologischen Risiken

Neuigkeiten von der EFSA

  • Stellungnahme zur Ergänzung des wissenschaftlichen Gutachtens der EFSA zu Soja MON 87769 × MON 89788
  • EFSA-Kommentar zu Testbiotech-Anträgen auf interne Überprüfung
  • Überblick über Gutachten zu Pflanzen, die mit Neuer Gentechnik erzeugt wurden
  • Überblick über wissenschaftliche Gutachten der EFSA und europäischer nationaler Behörden zur Risikobewertung von Pflanzen, die mit Hilfe von Neuer Gentechnik erzeugt wurden
  • "briskaR-NTL"-Modell zur Bewertung potenzieller schädlicher Auswirkungen von Bt-Maispollen auf Nichtziel-Lepidopteren auf Landschaftsebene
  • Stellungnahmen zur Wiederzulassung von Mais Bt11 und MON 88017 × MON 810
  • Stellungnahme zur Allergenitäts- und Proteinbewertung bei gentechnisch veränderten Pflanzen

Neue EU-Zulassungen

  • EU-Kommission erteilt acht Genehmigungen für Import von Gentechnik-Pflanzen

Aktuelle Themen und Aktivitäten

Aufruf an die Politik: Die Gen-Schere unter Kontrolle halten!
In einem gemeinsamen Aufruf setzen sich Organisationen aus den Bereichen Wissenschaft, Landwirtschaft, Imkerei und Umweltschutz kritisch mit einem umstrittenen Bericht der EU-Kommission zum Einsatz Neuer Gentechnik bei Pflanzen und Tieren auseinander. Sie bemängeln, dass der Bericht der Kommission die Risiken für Mensch und Umwelt nicht ausreichend berücksichtigt und damit zu politischen Entscheidungen führen könne, die das Vorsorgeprinzip beschädigen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/die-gen-schere-unter-kontrolle-halten

Was ist ‚konventionelle Gentechnik‘? EU-Kommission macht sich die Kampfbegriffe der Industrie zu eigen
Testbiotech veröffentlichte eine Analyse, die zeigt, dass sich die EU-Kommission bestimmte Kampfbegriffe der Gentechnikindustrie zu eigen macht und damit erhebliche rechtliche Verwirrung auslöst. ExpertInnen mit engen Verbindungen zur Industrie hatten den Begriff ‚konventionelle Gentechnik‘ eingeführt, um den Eindruck zu erwecken, dass die Methoden der Gentechnik nicht mit spezifischen Risiken verbunden seien. Diese Terminologie wurde dann von der EU-Kommission ohne jegliche Begründung in einen Bericht zur ‚Neuen Gentechnik‘ (Genome Editing) übernommen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/was-ist-konventionelle-gentechnik

Erklärvideos zur CRISPR/Cas-Genschere
Die Fachstelle Gentechnik und Umwelt (FGU) hat kürzlich damit begonnen, Erklärvideos zur CRISPR/Cas-Gen-Schere zu veröffentlichen. In insgesamt vier Videos werden die Grundlagen der Technologie, Möglichkeiten und Risiken dargestellt. Insbesondere werden Anwendungen der Gen-Schere in Pflanzen erläutert. Die Inhalte der Videos sollen die Grundlage für eine informierte Diskussion bilden. Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert, Projektkoordinator ist Testbiotech.
https://fachstelle-gentechnik-umwelt.de/videos-de/

EU-Kommission will Gentechnikrecht reformieren – Testbiotech verweist auf bereits bestehende gesetzliche Flexibilität
Die EU-Kommission hat im April einen Bericht zu Anwendungen der ‚Neuen Gentechnik‘ (Genome Editing) bei Pflanzen und Tieren vorgelegt. Dabei kommt sie zur Auffassung, dass die bestehende Gentechnikgesetzgebung reformiert werden sollte. Leitgedanken sind unter anderem die Förderung der Anwendungen von Neuer Gentechnik in der Landwirtschaft sowie internationaler Handel, Technologieförderung und Produktentwicklung. Die Kommission fordert, bei der Marktzulassung auch mögliche Vorteile der Gentechnik zu berücksichtigen, anstatt nur die Risiken zu prüfen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/eu-kommission-will-gentechnikrecht...
Bericht der Kommission: https://ec.europa.eu/food/plant/gmo/modern_biotech/new-genomic-technique...

Erster Zulassungsantrag für CRISPR/Cas-Pflanzen in der EU – Mais ist resistent gegen Herbizide und produziert Insektengift
Testbiotech-Recherchen ergaben, dass sich in der Datenbank der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) ein erster Antrag auf Importzulassung von mit CRISPR/Cas manipulierten Pflanzen findet. Mais DP915635 der Firma Pioneer (assoziiert mit DowDupont/Corteva) ist resistent gegen das Herbizid Glufosinat und produziert ein Insektengift, das in bestimmten Farnen zu finden ist, die auf Bäumen wachsen. Die Firma hat in Europa bereits Patente auf entsprechende Pflanzen erhalten.
https://www.testbiotech.org/pressemitteilung/erster-zulassungsantrag-fue...

Ethik-Beratungsgremium der EU-Kommission legt Bericht über Neue Gentechnik vor
Im März legte das Ethik-Beratungsgremium der EU-Kommission (European Group on Ethics in Science and New Technologies, EGE) ein Gutachten zu Neuer Gentechnik vor. Behandelt werden darin Anwendungen der Neuen Gentechnik an Menschen, Tieren und Pflanzen. Nach Ansicht von Testbiotech fehlt dem Kapitel über Pflanzen die notwendige Ausgewogenheit und wissenschaftliche Sorgfalt. Testbiotech wirft der EGE vor, sich konkret zu Fragen der Risiken von Gentechnik-Pflanzen zu äußern, ohne die Aussagen ausreichend wissenschaftlich zu begründen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/ethik-beratungsgremium-der-eu-komm...

EU-Parlament stimmt erneut gegen Neuzulassungen von Gentechnik-Pflanzen
Das EU-Parlament hat im März erneut mit großer Mehrheit gegen Zulassungen von gentechnisch veränderten Pflanzen gestimmt. In den verabschiedeten Resolutionen wird dabei auf erhebliche Lücken in der Risikoprüfung der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) hingewiesen. Bereits zuvor fanden zahlreiche Anträge auf Importzulassung der Pflanzen bei Abstimmungen unter EU-Mitgliedsstaaten keine Mehrheiten. Damit wächst der Druck auf die EU-Kommission, wesentlich kritischer mit den Prüfberichten der EFSA und den Anträgen auf Marktzulassungen umzugehen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/risikopruefung-druck-auf-eu-kommis...

EFSA-Bericht: Risikobewertung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik auch dann notwendig, wenn keine Gene eingefügt werden
Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlichte im Februar einen weiteren Bericht zur Risikobewertung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik. Dieser betrifft auch Pflanzen, die mit der Gen-Schere CRISPR/Cas in ihrem Erbgut verändert wurden, bei denen aber keine zusätzlichen Gene eingefügt wurden (sogenannte SDN-1-Anwendungen). Der Bericht der EFSA zeigt, dass auch in diesen Fällen eine eingehende Risikobewertung durchgeführt werden muss.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/efsa-risikobewertung-von-pflanzen-...

Testbiotech-Bericht belegt systematisches Ausblenden bestimmter Risiken durch die EFSA
Ein im Januar veröffentlichter Bericht von Testbiotech belegt, dass die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA bei der Zulassungsprüfung gentechnisch veränderter Pflanzen viele Risiken gezielt ausblendet. Obwohl der EFSA bekannt ist, dass die von der Industrie eingereichten Daten unzureichend sind, um die Sicherheit der Pflanzen nachzuweisen, hat sie seit Jahren nichts unternommen, um die Probleme abzustellen. Im Gegenteil, die Behörde beharrt seit Jahren auf faktisch falschen Annahmen und versucht aktiv, von den blinden Flecken der Risikoprüfung abzulenken.
https://www.testbiotech.org/pressemitteilung/die-risiken-von-gentechnik-...

Testbiotech-Kommentar zu Mais MON 87427 x MON 87460 x MON 89034 x 1507 x MON 87411 x 59122
Im März kommentierte Testbiotech ein EFSA-Gutachten zum Mais-Stack MON 87427 x MON 87460 x MON 89034 x 1507 x MON 87411 x 59122 (Bayer/Monsanto).
https://www.testbiotech.org/node/2716
EFSA-Stellungnahme: https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2021.6351

Testbiotech-Kommentar zu Soja GMB151
Im Mai kommentierte Testbiotech eine EFSA-Stellungnahme zu Soja GMB151 (BASF). Die Soja enthält Gene, die eine Resistenz gegen eine Gruppe von Herbiziden verleihen, die als HPPD-Inhibitoren bekannt sind, wie z.B. Isoxaflutol, Mesotrionin und Tembotrionin. Außerdem exprimiert sie das Bt-Toxin Cry14Ab-1.
https://www.testbiotech.org/node/2753
EFSA-Stellungnahme: https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2021.6424

Testbiotech-Kommentar zu Mais 1507 × MIR162 × MON810 × NK603
Testbiotech kommentierte ein EFSA-Gutachten zum Mais-Stack 1507 × MIR162 × MON810 × NK603. Der Mais exprimiert Cry1Ab, Cry1F, Vip3Aa20, PMI, zwei Versionen von EPSPS und das PAT-Protein.
https://www.testbiotech.org/content/testbiotech-comment-maize-1507-mir16...
EFSA-Gutachten: https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/6348

Aktuelles aus der Wissenschaft

Transgene Pflanzen versagen im Anbau: Belastung der Umwelt mit Pestiziden ist gestiegen
Erwartungen, dass durch den Anbau von Gentechnik-Pflanzen die Belastung der Umwelt durch Pestizide nachhaltig sinken könnte, haben sich nicht erfüllt. Dieses Versagen wird durch eine aktuelle Publikation im Wissenschaftsmagazin Science bestätigt, für die Daten aus den USA ausgewertet wurden. In der Studie wurden Menge und Giftigkeit der ausgebrachten Pestizide auf Feldern mit Gentechnik-Pflanzen mit denen der konventionellen Landwirtschaft verglichen. Das Fazit: Ob mit oder ohne Gentechnik, die Umweltbelastung ist in den letzten Jahren stark angestiegen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/transgene-pflanzen-versagen-im-anbau
Publikation: https://science.sciencemag.org/content/372/6537/81

Studie zeigt gestörte Wechselwirkungen zwischen Gentechnik-Baumwolle und Umwelt
Seit Jahren ist bekannt, dass sich in Mexiko gentechnisch veränderte Baumwolle unkontrolliert in Populationen von wilder Baumwolle ausbreitet. Daraus entstehende Nachkommen sind oft transgen und produzieren folglich Insektengifte oder sind resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. In einer jüngst veröffentlichten Untersuchung der Folgen für die Ökosysteme zeigte sich jetzt, dass die Interaktionen zwischen den transgenen Nachkommen und ihrer Umwelt gestört sind. Dies kann u.a. erhebliche Auswirkungen auf den Erhalt der wilden Baumwollarten haben.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/gestoerte-wechselwirkungen-zwische...
Publikation: https://www.nature.com/articles/s41598-021-81567-z

Negative Umweltauswirkungen beim Anbau von insektengiftigen Bt-Pflanzen
Aktuelle Studien aus China und Brasilien deuten darauf hin, dass der Anbau von transgenen insektengiftigen Pflanzen die Ausbreitung bestimmter Schädlinge fördert. Dabei spielen unerwartete und komplexe Wechselwirkungen mit der Umwelt eine entscheidende Rolle.
Untersucht wurden gentechnisch veränderte Baumwolle und Soja, die sogenannte Bt-Gifte produzieren. In China breiten sich einer Preprint-Studie zufolge die Raupen eines Nachtfalters verstärkt in Bt-Baumwolle aus. In Brasilien wird die sogenannte ‚Tabakmottenschildlaus‘ (Weiße Fliege) in Bt-Soja zum Problem. Die Folgen betreffen die Landwirte und die Agrar-Ökosysteme.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/wie-beschleunigen-gentechnik-pflan...
Publikation Brasilien: https://academic.oup.com/jee/advance-article-abstract/doi/10.1093/jee/to...
Publikation China: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.02.08.430243v1

Genomeditierte Pflanzen: Publikation zeigt Notwendigkeit für genaue Prüfung der ökologischen Risiken
Eine neue wissenschaftliche Publikation im Fachjournal Environmental Sciences Europe gibt einen Überblick darüber, welche ungewollten Auswirkungen eine Freisetzung von genomeditierten Pflanzen auf Ökosysteme haben kann. Diese ergeben sich aus den beabsichtigten Eigenschaften, die durch Genome Editing herbeigeführt wurden und die an verschiedenen Stoffwechselprozessen mitwirken können. Die Publikation beruht auf der Arbeit der Fachstelle Gentechnik und Umwelt (FGU) und ist weltweit eine der ersten, die die ökologischen Risiken bestimmter CRISPR-Pflanzen in den Fokus stellt.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/genomeditierte-pflanzen-negative-a...
Publikation: https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-021-00482-2

Neuigkeiten von der EFSA

Stellungnahme zur Ergänzung des wissenschaftlichen Gutachtens der EFSA zu Soja MON 87769 × MON 89788
Im Mai veröffentlichte die EFSA eine ergänzende Stellungnahme zu dieser Soja unter Berücksichtigung zusätzlicher Informationen zur ernährungsphysiologischen Bewertung von raffiniertem gebleichtem desodoriertem Öl. Die EFSA kommt zu dem Schluss, dass keine gesundheitlichen Bedenken für den Menschen bestehen.
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2021.6589

EFSA-Kommentar zu Testbiotech-Anträgen auf interne Überprüfung
Im Mai veröffentlichte die EFSA eine Bewertung der Anträge von Testbiotech auf interne Überprüfung der Zulassungen für Soja MON 87751 x MON 87701 × MON 87708 x MON 89788, Mais MON 87427 × MON 87460 × MON 89034 × MIR162 × NK603 sowie Mais MON 87427 × MON 89034 × MIR162 × MON 87411 und Unterkombinationen.
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/sp.efsa.2021.EN-6590

Überblick über Gutachten zu Pflanzen, die mit Neuer Gentechnik erzeugt wurden
Im April veröffentlichte die EFSA einen externen Bericht, der 16 wissenschaftliche Gutachten zusammenfasst, die von europäischen Behörden und nationalen Institutionen zu Pflanzen veröffentlicht wurden, die mit neuen genomischen Techniken (NGTs) wie CRISPR/Cas oder Zinkfinger-Nukleasen erzeugt wurden.
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/sp.efsa.2021.EN-1973

Überblick über wissenschaftliche Gutachten der EFSA und europäischer nationaler Behörden zur Risikobewertung von Pflanzen, die mit Hilfe von Neuer Gentechnik erzeugt wurden
Im April veröffentlichte die EFSA einen Überblick über die Risikobewertung von Pflanzen, die mit Hilfe neuer genomischer Techniken (NGTs) erzeugt wurden. Sie berücksichtigte dabei frühere wissenschaftliche Gutachten, ihre eigenen laufenden Arbeiten zu diesem Thema sowie die von den zuständigen Behörden und nationalen Institutionen seit 2012 veröffentlichten Gutachten.
https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/6314

"briskaR-NTL"-Modell zur Bewertung potenzieller schädlicher Auswirkungen von Bt-Maispollen auf Nichtziel-Lepidopteren auf Landschaftsebene
Im April veröffentlichte die EFSA ein überarbeitetes Modell zur Bewertung der Auswirkungen von Bt-Toxinen auf Nichtziel-Schmetterlinge. Im Vergleich zu einem früheren Modell ("Perry-Modell") wurden mehrere Aspekte verbessert. Mit der Veröffentlichung räumt die EFSA ein, dass sie das alte Modell, das von WissenschaftlerInnen und Nichtregierungsorganisationen heftig kritisiert worden war, nicht mehr für tauglich hält.
https://www.efsa.europa.eu/en/supporting/pub/en-6443
Weitere Informationen: https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.2903/j.efsa.2021.e190301

Stellungnahmen zur Wiederzulassung von Mais Bt11 und MON 88017 × MON 810
Die EFSA veröffentlichte Stellungnahmen zur Wiederzulassung von Mais Bt11 und MON 88017 × MON 810. In beiden Fällen kommt die Behörde zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf neue Gefahren, veränderte Exposition oder wissenschaftliche Unsicherheiten gebe, die die Schlussfolgerungen der ursprünglichen Risikobewertungen in Frage stellen würden.
Bt11: https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/6347
MON 88017 × MON 810: https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/6375

Stellungnahme zur Allergenitäts- und Proteinbewertung bei gentechnisch veränderten Pflanzen
Am 12. Januar veröffentlichte die EFSA eine Stellungnahme zu Allergenitätstests bei gentechnisch veränderten Pflanzen. Darin werden Schwachstellen der derzeitigen Tests analysiert und neue Teststrategien erwogen. Ein aktualisierter Leitfaden soll im Jahr 2021 veröffentlicht werden.
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2021.6350

Neue EU-Zulassungen

EU-Kommission erteilt acht Genehmigungen für Import von Gentechnik-Pflanzen
Die EU-Kommission hat acht Anträge auf Importzulassungen von Gentechnik-Pflanzen genehmigt. Es handelt sich um Mais und Soja, die Insektengifte produzieren und gegen Herbizide wie Glyphosat resistent gemacht wurden. Fünf davon sind Neuzulassungen, bei drei Anträgen handelt es sich um Wiederzulassungen. Die Ernte dieser Pflanzen darf jetzt in die EU importiert und als Lebens- und Futtermittel verwendet werden. Bereits Ende letzten Jahres hatte sich das EU-Parlament in mehreren Resolutionen gegen diese Zulassungen ausgesprochen. Testbiotech hat Anträge auf interne Überprüfung der Zulassungen von Soja MON 87751 x MON 87701 × MON 87708 x MON 89788, Mais MON 87427 × MON 87460 × MON 89034 × MIR162 × NK603 und Mais MON 87427 × MON 89034 × MIR162 × MON 87411 gestellt.
https://www.testbiotech.org/pressemitteilung/eu-kommission-erteilt-acht-...

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