Gesundheitsrisiko durch gentechnisch veränderten Mais

Verdacht auf Schädigung von Leber und Nieren
Nach einer Veröffentlichung französischer Wissenschaftler zeigen Ratten, die drei Monate mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert werden, Anzeichen einer Vergiftung von Leber und Nieren.
Es ist die erste Studie, bei der drei verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen (NK603, MON863, MON810) miteinander verglichen wurden. Die Wissenschaftler werteten dabei Daten aus Tierversuchen der Firma Monsanto aus. (De Vendômois J.S., Roullier, F., Cellier1 D., Séralini1 G.E., 2009, A Comparison of the Effects of Three GM Corn Varieties on Mammalian Health , Int. J. Biol. Sci. http://www.biolsci.org/v05p0706)
Die Ergebnisse dürften den Druck auf die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) erhöhen, ihre Richtlinien zu verschärfen. Bisher sind in der EU Fütterungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen zur Überprüfung gesundheitlicher Risiken nicht vorgeschrieben. Nur in einem einzigen Fall, dem gentechnisch veränderten Mais LY038 verlangte die Behörde jüngst spezielle Fütterungsstudien, worauf die beteiligten Firmen ihr Produkt prompt zurückzogen (siehe Meldung von Testbiotech, 1.12.2009).
Im Rahmen der Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen akzeptiert die EFSA bisher ganz unterschiedliche Daten: Die Dauer der Fütterungsversuche schwankt zwischen 14 Tagen und drei Monaten, es werden Tierarten wie Kühe, Schweine, Geflügel oder Ratten eingesetzt. Auch die untersuchten Parameter sind sehr unterschiedlich, manchmal wird die Milchmenge erfasst, ein anderes Mal spezielle Blutwerte untersucht (siehe dazu den Bericht risk reloaded). Spezifische Untersuchungen, die 1995 dazu führten, dass in Australien bei einer gentechnisch veränderten Erbse lebensgefährliche Immunreaktionen festgestellt wurden, werden in der EU bisher nicht verlangt. (Valenta, R. &Spök, A., 2008, Immunogenicity of GM peas, BfN Skripten 239, Bundesamt für Naturschutz, Bonn, http://www.bfn.de/0301_veroe.html )
Die Befürworter gentechnisch veränderter Pflanzen lehnen Fütterungsversuche zur Überprüfung von gesundheitlichen Risiken oft rundweg ab. So verteidigten die Betreiber des 'Golden Rice' Projektes ihr Vorgehen vehement, als bekannt wurde, dass ihr Reis ohne vorherige Fütterungsversuche direkt an chinesischen Schulkindern getestet wurde.(http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1147635/British-scient... )
Zur Vermeidung unnötiger Fütterungsversuche und zur Erhöhung der Sicherheit für Verbraucher und die Umwelt schlägt Testbiotech ein mehrstufiges Verfahren vor, das auch sogenannte 'Crash-Tests' an gentechnisch veränderten Pflanzen beinhaltet (siehe Bericht 'risk reloaded'). Angesichts der vielen möglichen und nicht ausreichend untersuchten Risiken sind allerdings Pflanzen aus konventioneller Zucht grundsätzlich als sicherer anzusehen. Zudem zeigen diese oftmals auch einen wesentlich besseren Ertrag.

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