5. Lebenscodes

 

Brigitte Burgmer "Teil und Ganzes" Fayencerelief

Brigitte Burgmer „Lebenscodes“ (2014), Fayencerelief mit Bildtafel; 44,0 x 18,3 x 8,0 cm

Ein paar Mausklicks entfernt: Die Reichweite der Tiere und Pflanzen ist begrenzt auf Zentimeter oder Meter, auf Tausende Kilometer bei Vögeln, Fischen, Insekten oder Pollen, aber wer trägt in einer Hochrisikogesellschaft Verantwortung für die Fernwirkungen des erfindungsreichen Homo faber? Der österreichische Wirtschaftsphilosoph Leopold Kohr setzte 1989 in seiner Rede zum 80. Geburtstag das universale Gesetz von Newton, nach dem die Anziehungskraft mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, in Bezug zum menschlichen Verantwortungsbewusstsein, das mit der Zunahme der Entfernung schwindet. (Brigitte Burgmer)

Aus der Arbeit von Testbiotech: Die Folgen einer Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen, deren Ausbreitung nicht kontrolliert werden kann, lassen sich nicht verlässlich prognostizieren, da in einem derartigen Fall doch bei einer Risikoabschätzung evolutionäre Dimensionen berücksichtigt werden müssten. (…) Wir stehen vor einer grundlegenden Weichenstellung. Es kann keinen Zweifel daran geben, dass die biologische Vielfalt im Zeitalter des „Anthropozäns“ durch menschliche Aktivitäten bereits erheblich beeinträchtigt ist. Gen-Austausch zwischen Wildpopulationen und transgenen Organismen – beziehungsweise Organismen, die mithilfe von Synthetischer Biologie hergestellt werden – bedeuten eine neue Dimension der Gefährdung für die Biodiversität und die Zukunft des Planeten.

Aus: „Die unkontrollierte Ausbreitung gentechnisch veränderter Organismen“, Testbiotech 2015, www.testbiotech.org/node/http://www.testbiotech.org/node/1338

 

→   zurück zur Startseite „Eine Naturgeschichte des Anthropozäns“