Gute Argumente zu Pflanzen aus Neuer Gentechnik

Neue Broschüre zeigt Probleme der geplanten Deregulierung

24. Juli 2025

Die Europäische Kommission plant eine weitreichende Deregulierung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT). Die allermeisten dieser Pflanzen würden dann in Zukunft nicht mehr auf ihre Umweltrisiken geprüft. Lebensmittel, die aus diesen Pflanzen produziert werden, müssten nicht gekennzeichnet sein. Eine neue Broschüre von Testbiotech erklärt, warum das keine gute Idee ist.

Im Zentrum des Vorschlags der Kommission steht die Behauptung, 20 genetische Veränderungen in einer Pflanze seien unbedenklich. Entsprechende NGT-Pflanzen sollen denen aus konventioneller Züchtung gleichgesetzt werden. Doch für einen derartigen ‚magischen Schwellenwert‘ gibt es keine wissenschaftliche Begründung. Vielmehr finden sich viele Beispiele für NGT-Pflanzen mit deutlich weniger Veränderungen, die sich von Pflanzen aus konventioneller Züchtung erheblich unterscheiden und deswegen neu für die Umwelt sind.

Vor kurzem wurde gezeigt, dass man nach den geplanten Vorgaben der EU sogar einen insektengiftigen Mais auf die Felder bringen könnte, ohne diesen vorher auf Risiken zu prüfen. Genetische Blaupausen für derartige Pflanzen können u.a. mithilfe von künstlicher Intelligenz entwickelt werden.

Nach Ansicht von Testbiotech muss man nicht gegen Gentechnik sein, um eine angemessene Regulierung ihrer Risiken zu fordern. Im Gegenteil: Sollen die NGT-Pflanzen in der Landwirtschaft eingesetzt und in die Umwelt entlassen werden, müssten gerade die BefürworterInnen sich dafür einsetzen, dass nur sichere Produkte auf den Markt kommen. Deswegen sollten für den Bereich der Neuen Gentechnik Mindeststandards eingehalten werden:

  • Jeder Organismus muss auf beabsichtigte und unbeabsichtigte genetische Veränderungen untersucht werden;
  • Freisetzungen müssen räumlich und zeitlich kontrollierbar sein;
  • Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung müssen durch die gesamte Produktionskette gewährleistet werden.

Es wird erwartet, dass über den Vorschlag der Kommission bis Ende des Jahres entschieden wird. Testbiotech bittet interessierte BürgerInnen, deswegen jetzt mitzuhelfen, Öffentlichkeit und Politik zu informieren. Dazu kann die neue Broschüre elektronisch verbreitet werden. Zudem können Postkarten bestellt werden, die an die Europäische Kommission gerichtet sind.

Kontakt:

Christoph Then, info@testbiotech.org, Tel 0151 54638040

Weiterführende Informationen:

Die neue Broschüre