Die US-Firma Corteva Agriscience (ehemals DowDuPont/Pioneer) setzt die Gen-Schere CRISPR/Cas dazu ein, um weitere transgene Pflanzen mit Herbizidresistenz und Insektengiftigkeit zu produzieren. Nachdem bereits im Juli eine erste EU-Importzulassung für einen CRISPR-Mais mit diesen Merkmalen erteilt wurde (DP915635), steht jetzt auch ein sehr ähnlicher Mais (DP910521) kurz davor: Dieser weist eine Resistenz gegen das Herbizid Glufosinat auf und produziert ein neuartiges Insektengift (Cry1B.34). Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat bereits ein positives Votum abgegeben.
Einziger Unterschied zu den bisherigen transgenen Pflanzen: Bei den CRISPR-Pflanzen erfolgt der Einbau der Genkonstrukte nicht rein zufällig, sondern an einer vorgegebenen Stelle im Erbgut. Dafür wurde in einem ersten Schritt ein sogenanntes ‚Landing Pad‘ eingefügt, das dann beim zweiten Schritt, der Einfügung der transgenen Merkmale, als Zielregion dient. Mit dieser Technik kann die Herstellung von transgenen Pflanzen beschleunigt werden.
Diese beiden transgenen Maispflanzen sind bislang die einzigen CRISPR-Pflanzen, für die in der EU eine Zulassung beantragt wurde. Hoffnungen, dass mithilfe der Neuen Gentechnik (NGT) vor allem Pflanzen für eine nachhaltige Landwirtschaft produziert würden, haben sich also bisher nicht erfüllt. Stattdessen scheint Corteva eher an einer Neuauflage der alten Gentechnik zu arbeiten. Die Firma ist auch weltweit führend bei Patentanträgen auf NGT-Pflanzen.
Nach Ansicht von Testbiotech kann die Risikoprüfung des Gentechnik-Mais nicht als abgeschlossen gelten, da u.a. Daten zur Wirkung des neuen Insektengiftes und seiner Sicherheit für Mensch und Umwelt fehlen. Gelangen die Maiskörner in die Umwelt, ist eine Ausbreitung der Pflanzen keineswegs ausgeschlossen. Auch ein weiterer Anstieg des Einsatzes von Pestiziden in den Anbauländern scheint wahrscheinlich.
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Christoph Then, info@testbiotech.org, Tel 0151 54638040
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