EU Kommission stoppt (vorerst) Anbauzulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen

Lebensmittelbehörde EFSA soll neue Gutachten erstellen
Mittwoch, 18. July 2012
München/ Brüssel

Wie jüngste Recherchen zeigen, wird es in diesem Jahr wohl keine neuen Anbauzulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen geben. Die Europäische Kommission hat die Dossiers für drei Mais-Varianten, die Insektengifte produzieren, an die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA zurückgeschickt. Die Varianten MON810, Bt11 und Mais 1507 waren von der EFSA bereits mehrfach positiv bewertet worden. Die Lebensmittelbehörde hat sich für ihre neue Bewertung des Mais MON810 eine Frist bis Dezember 2012 gesetzt.

„Wir sehen diesen Schritt als ein erstes Signal der EU Kommission, dass die vorliegende Risikobewertung von Gentechnikpflanzen erheblich verbessert werden muss. Wäre die EFSA ehrlich, würde sie zugeben, dass man nicht einmal genau weiß, wie viel Insektengift diese Pflanzen produzieren“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Nachdem die Gentechnikexperten der EFSA in den letzten Jahren offensichtliche Probleme mit ihrer Unabhängigkeit hatten, werden jetzt bereits abgeschlossene Gutachten erneut auf den Prüfstand gestellt. Es gibt aber begründete Zweifel daran, dass die EFSA jetzt tatsächlich kritischer prüfen wird.“

Die EFSA hatte im Juni ihr Gentechnikpanel teilweise neu besetzt. Allerdings ergab eine erste Bewertung durch Testbiotech, dass im Expertengremium nach wie vor die Befürworter der Gentechnik in der Landwirtschaft die Mehrheit stellen.

Kontakt: 

Dr. Christoph Then, Testbiotech, info@testbiotech.org, Tel 015154638040

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