Antwort: Bärbel Höhn (Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag)

Bärbel Höhn, Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag, positioniert sich wie folgt:


"Sehr geehrter Herr Dr. Then,

vielen Dank für Ihr Schreiben „Der Gentechnik Grenzen setzen“, auf das ich gerne antworte – ergänzend zu den Positionierungen der fachpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der grünen Bundestagsfraktion und unserer Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidatin.

In den vergangenen Jahren habe ich mich insbesondere intensiv mit den Voraussetzungen und möglichen Folgen der Freihandelsabkommen CETA und TTIP befasst und gezeigt: Diese Abkommen bergen erhebliche Risiken für die dauerhafte Sicherung von Gentechnikfreiheit und Transparenz in der Lebensmittelkette. Die Auseinandersetzungen um CETA haben gezeigt, dass die von uns Grünen geforderte Verschärfung der Regeln bisher nicht durchgesetzt werden konnte. Sei es die Kennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern von mit Gentech-Soja gefütterten Tieren oder ein Klonverbot.

Ich möchte Ihnen deshalb an dieser Stelle für Ihre wichtige Arbeit danken, die nicht genug wertgeschätzt werden kann. Denn nur, wenn es uns gelingt, Entscheidungsträger und die Bevölkerung ausreichend zu informieren, haben wir eine realistische Chance, den Durchmarsch der Gentechnik dauerhaft zu stoppen. Meine ganz besondere Sorge gilt dabei der „neuen Gentechnik“, dem Genome Editing. Denn die Bestrebungen, diese neuartigen Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen jeglicher Regulierung und Kennzeichnung zu entziehen, sind unübersehbar und werden von unseren Handelspartnern aktiv unterstützt.

In diesem Sinne ein herzliches „Weiter so!“

Mit freundlichen Grüßen,

Bärbel Höhn

(Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag)

Publication year: 
2017